Im Kulturzentrum Fokus in Emsbüren gab es eine ungewöhnliche Lesung aus dem Buch: „Der Beginn einer Lesung – Jesus und Mohammed“ geschrieben von Prof. Dieter Oesterwind.

Diese Lesung, die durch den Autor als Jesus, den Verleger Georg Aehling als Mohammed und der Moderatorin zwischen den Dialogen, Elisabeth Arndt vorgetragen wurde, hinterließ einen starken Eindruck auf die Zuhörer.

 

Jesus und Mohammed sind sich nie begegnet, denn es trennen sie sechs Jahrhunderte. So findet dieses fiktive Gespräch in einer Düsseldorfer Altstadtkneipe statt. Beide Religionsstifter treffen mit gegenseitigem Respekt aufeinander, sprechen über das veränderte Religionsverständnis und Religionskriege und stellen fest: Religion sollte nicht zum Machkampf dienen! Mit humoristischen Seitenhieben gespickt, wurde diese „Lesestunde“ zu einer spannenden Auseinandersetzung mit der heutigen Zeit.

 

Recht und Unrecht auf beiden Seiten dieser großen Religionen wurden nicht vertieft, sondern gemeinsames Handeln und Glauben in der heutigen Zeit, über die Globalisierung, die Orientierungslosigkeit, den Klimawandel und über die alltägliche Gewalt wurde gesprochen.

 

Letztendlich schlagen Jesus und Mohammed eine moderne Interpretation ihrer Religionen vor. Eine humanistische Basis als Grundlage in der heutigen Zeit sei nötig, die unmenschlichen kriegerischen Auseinandersetzungen zu beenden. Die Akzeptanz der unterschiedlichen Kulturen und der Menschenrechte sollen dabei die tragenden Säulen sein. Werden dies die Menschen endlich lernen können, um auf dieser einen Welt zu überleben?

 

Als die beiden die Kneipe verlassen, sagt Mohammed zu Jesus die Worte: „Der Weg wird dornig sein.“ Jesus antwortet: „Ja, ich weiß, mein Bruder, aber wir sind ja jetzt zu zweit.“

Mit großem Applaus endete die Lesung. Ein beeindruckender Abend für alle Zuhörer. Dank sei dem Emsbürener Kulturkreis gesagt, diesen Abend zu ermöglichen!

 

Ursula Feldmann