Kammerkonzert mit Brahms und Beethoven

bk Emsbüren
Liebhabern der Kammermusik hat das „Florestan Trio“ im Wintergarten der Liudger-Realschule Emsbüren mit anspruchsvollen Werken von Beethoven und Brahms einen wahren Ohrenschmaus serviert. Eingeladen zu dem kulturellen Hochgenuss hatte der Kulturkreis Kirchspiel Emsbüren e. V., am Ende gab es stehende Ovationen für die Künstlerinnen.

Voll wunderbarer musikalischer Ideen sind das Trio in C-Moll von Ludwig van Beethoven und das Trio in H-Dur von Johannes Brahms. Dem  „Florestan Trio“ mit  Irene Heck-Hachmer aus Emsbüren am Flügel, Friederike Peucker aus Münster am Violincello und Hiltrud Kummer aus Meppen an der Violine gelang es scheinbar spielerisch, mit perfektem Zusammenspiel, ausgefeilter Technik und Klangsensibilität berührende Emotionen zu schaffen.

„Die beiden herausragenden Klaviertrios von Beethoven und Brahms gehören zu den ganz großen Herausforderungen der Musikliteratur“, führte Laudatorin Ursula Feldmann in das gehobene Kammerkonzert ein. Im Rahmen musikalischer Plaudereien stellte sie das Leben der weltberühmten Komponisten und deren unvergleichliche Schaffenskraft anschaulich vor. Sie verwies das erwartungsvolle Auditorium auch auf eine Feststellung der Pianistin Irene Heck-Hachmer: „Diese Werke gleichen in ihrer Schwierigkeit fast der Ersteigung des Himalayas.“

Aber die drei studierten, vielseitig begabten und leidenschaftlichen Musikkünstlerinnen des „Florestan Trios“ erklommen den sprichwörtlichen Gipfel, spielten ihre Stärken aus und eroberten die Herzen ihres Publikums. Den Beginn machte das viersätzige Trio in C-Moll op.1, Nr. 3 von Ludwig van Beethoven, eines von insg. drei Trios, die der junge Komponist 1795 mit nur 25 Jahren der Öffentlichkeit vorstellte. Das C-Moll Trio ist das Bekannteste der Trios, Beethoven zeigt hier wesentliche Momente seiner begnadeten Kunst: Ernst und Anspruch des Kopfsatzes, ein Menuett, das zum romantischen Scherzo verwandelt und den Elan des Finales.
Das im Anschluss ebenso umjubelte H-Dur Trio op.8 von Johannes Brahms ist zugleich das früheste und das späteste Klaviertrio des Komponisten, denn es gibt zwei völlig verschiedene Fassungen aus den Jahren 1854 und 1889. Grund: Sein Frühwerk war Brahms später zu „geschwätzig“. Aufgespielt hat das „Florestan Trio“ zum verneuerten Werk, das in seiner Reife eine Kunst höchster Verdichtung statt romantischen Überschwangs ist und die Melancholie des Alters statt den Sturm und Drang der Jugend spüren lässt.

Am Ende entließ das „Florestan Trio“ ein beseeltes Auditorium und entlockte Edith Uhlenberg als Vorsitzender des Kulturkreis Kirchspiel Emsbüren e. V. die begeisterten Worte: „Das war einfach Spitze!“

 

Bildunterschrift: Kammermusik in Emsbüren mit dem „Florestan Trio“: Kulturkreisvorsitzende Edith Uhlenberg (l.) bedankte sich für den kulturellen Hochgenuss bei den Künstlerinnen Irene Heck-Hachmer, Hiltrud Kummer und Friederike Peucker (v. l.).